Abstract
In den vergangenen Jahren ist eine ganze Serie soziologischer Gesellschaftsmodelle auf den Ideenmarkt gebracht worden. Die breiteste Diskussion in Deutschland hat Andreas Reckwitz’ Gesellschaft der Singularitäten auf sich gezogen. Der Beitrag nimmt einige Thesen dieses Buches im Kontext der Arbeitszusammenhänge des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt noch einmal auf. Er befragt die von Reckwitz unterstellte Affinität zwischen kulturpolitisch linken und ökonomisch neoliberalen Tendenzen und stellt den Begriff des Singulären in einen weiteren historischen Horizont. Aus diesem Blickwinkel rücken viele spätmoderne Phänomene in die Nähe der hochgradig diversen und hybriden Verfasstheit der vormodernen Welt.
Koschorke_2023_Wiederkehr-der-Vormoderne